Mit Kindern unterwegs: So gelingt der perfekte Camping- und Wanderurlaub

Eines vorweg: Meine Kinder sind keine großen Wanderer. Unsere Wandererfahrung als Familie beschränkt sich daher eher auf Halbtagesausflüge. Wenn wir wandern gehen, ist für uns, abgesehen von gutem Schuhwerk und der richtigen Kleidung, aber eines ganz wichtig:

Die Jause muss passen! Daher starte ich meinen Artikel über das Wandern mit ganz simplen Snack-Ideen:

4 einfache Ideen für die Jausenbox

Für mich sind folgende Kriterien für die Jause ausschlaggebend:

  • sie ist gesund – Süßigkeiten bleiben zuhause
  • sie ist kompakt – Brote, die auseinanderfallen, machen keine Freude
  • alle sind damit einverstanden – Diskussionen mitten auf der Alm mag ich nicht
  • sie lässt sich gut transportieren – wir wollen keine losen Jausenteile im Rucksack
  • der Abfall hält sich in Grenzen – wir können ihn leicht wieder mitnehmen

Ich möchte dir vier unserer Jausen-Ideen vorstellen, die sich im Wohnwagen oder Wohnmobil unkompliziert zusammenstellen lassen.

Belegte Brote

Der Klassiker unter den Jause-Ideen darf natürlich nicht fehlen. Das Praktische daran: Jedes Familienmitglied kann sein Brot so belegen, wie es ihm am besten schmeckt. Ich empfehle dir, nicht zu viel hineinzupacken, sondern lieber Tomaten, Paprikastücke und dergleichen in ein extra Fach deiner Jausenbox zu legen. Zur Sicherheit kannst du dein Brot in eine Serviette oder ein Butterbrotpapier einwickeln. Dann fällt bestimmt nichts heraus.

Reissalat

Reissalat

Dieses Rezept benötigt etwas Vorbereitungszeit. Koche für jedes Familienmitglied eine Portion Reis. Anschließend wird alles Gemüse, was der Campingkühlschrank hergibt, klein geschnitten und roh unter den Reis gemischt. Wer mag, kann über den Gemüse-Reis noch ein Salatdressing aus etwas Essig, Olivenöl und Salz geben.

Alternativen:

  • Du machst aus dem Salat einen warmen Gemüsereis, indem du das Gemüse vorher in der Pfanne anbrätst.
  • Du verwendest Nudeln statt Reis.

Kichererbsensalat

Vermische Kichererbsen aus dem Glas oder der Dose mit Kidneybohnen, ebenfalls aus dem Glas oder der Dose, und wasche sie gut. Schneide Gemüse wie gewaschene Tomaten, Gurke, Paprika klein und füge Avocadostücke hinzu. Darüber gibst du den Saft einer frisch gepressten Zitrone, etwas Olivenöl und klein geschnittenen Fetakäse. Je nach Geschmack passen auch Oliven und Rucolasalat gut dazu.

Liptauer Aufstrich

Für den Liptauer Aufstrich schneidest du eine Zwiebel, ein Essiggurkerl und einen halben roten Paprika in kleine Stücke. Diese vermengst du mit einem Päckchen Topfen (ca.250g), 100g weicher Butter und 30g Sauerrahm. Je nach Geschmack würzt du die Mischung mit etwas Paprikapulver, gemahlenen Kümmel, Salz und Pfeffer. Etwas scharfer Senf darf auch hinein. Dieser Aufstrich ist im Handumdrehen zubereitet und kann in einer guten Jausenbox problemlos mitgenommen werden. Dazu passt ein frisches Schwarzbrot, Salzstangerl oder eine Brezn.

Fertige Snacks

Nüsse, Reis- und Maiswaffeln, Gemüse und Obst in Streifen geschnitten.

Weitere einfache Rezeptideen findest du hier.

Jetzt kommt noch eine Trinkflasche in den Rucksack und schon kann es losgehen.

10 Tipps für eine erfolgreiche Wanderung

1. Die Streckenauswahl

Nachdem jedes Kind anders ist, ist die schaffbare Länge natürlich völlig individuell. Wenn ihr noch nicht so oft gewandert seid, macht es Sinn, eine kürzere Runde zu gehen, um nicht die Freude am Wandern gleich am Anfang zu bremsen. Bei kleinen Kindern kann eine Tragemöglichkeit sinnvoll sein, damit zwischendurch oder gegen Ende der Route die Beine nicht zu schwer werden.

Viele Kinder wollen nicht „einfach nur wandern“, sondern freuen sich über Besonderheiten unterwegs. Vielleicht kannst du eine Route entlang eines Tiergeheges wählen oder einen Zwischenstopp am Spielplatz einplanen. Beliebt sind auch Märchenwanderungen, Hexenwege und ähnliches, wo Figuren oder Ratestationen den Weg spannender machen.

2. Die Wetterverhältnisse beachten

Bei Hitze nicht zu spät losgehen und bedenken, dass es am Berg durchaus kühler sein kann. Bei Regen können rutschige Steine aus dem Wanderweg eine anstrengende Tour machen.

3. Entdeckungstouren machen

Meine Kinder haben es geliebt, kleine Stöcke, oder Zapfen zu sammeln und am Campingplatz damit Bilder zu legen, kleine Feenhäuser zu bauen oder Steine zu bemalen. Mittlerweile sind die Tiere und Pflanzen am Wegesrand interessanter und wir kommen mit vielen tollen Fotos von einer Tour zurück.

4. Geeignete Kleidung tragen

Nichts ist unangenehmer, als wenn die Schuhe drücken, die Socken rutschen und schmerzende Blasen entstehen. Gute Wanderschuhe, die schon etwas eingetragen sind, machen das Wandern zum Vergnügen. Richtig angezogen zu sein, ist beim Wandern manchmal nicht so einfach. Auf dem Schotterweg knallt die Sonne runter, im Wald ist es kühl und schattig. Mal schwitzen wir, mal wird es kalt. Da hilft nur das altbewährte Zwiebelprinzip. Mehrere Schichten mitnehmen und notfalls im Rucksack verstauen. Ein Wechselgewand einzupacken, kann auch eine gute Idee sein.

5. In Gesellschaft wandern

Am Campingplatz lernt man schnell andere Familien kennen. Falls sie auch gerne wandern, ist das perfekt. In Gesellschaft macht es den Kindern mehr Spaß und das Jammern hält sich in Grenzen.

6. Essen und Trinken

Wie eingangs erwähnt, kommen bei uns immer gute Sachen in den Wanderrucksack. Doch zusätzlich kann es ein Anreiz sein, wenn auf einer Hütte eingekehrt wird und ein Himbeerwasser durstige Kinder stärkt.

7. Mitspracherecht ist wichtig

Ab einem gewissen Alter möchten Kinder gerne mitentscheiden. Du könntest zum Beispiel drei verschiedene Strecken zur Auswahl anbieten und die Mehrheit bestimmt. Oder die Kinder dürfen selbst aus dem Wanderführer ihre Lieblingstour heraussuchen. Wenn Kinder nach einer Wanderung am nächsten Tag Pause vom Wandern brauchen, ist das auch ok. Am Campingplatz wird ihnen sowieso nicht fad und dann sind die Batterien wieder für die nächste Wanderung aufgeladen.

8. In der Ruhe liegt die Kraft

Mit Kindern wandern, heißt: Oft stehen bleiben, schauen, beobachten, pausieren. Wenn man es als Erwachsener gewohnt ist, eine Strecke durchzugehen, kann es zu Beginn sehr mühsam sein, alle drei Schritte anzuhalten, weil der Baumstamm überklettert werden möchten oder der Abhang viel interessanter ist. Das gehört einfach dazu. Auch häufige und ausgiebige Pausen sind wichtig, sonst ist die Luft schnell draußen. Bei übermüdeten Kindern steigt auch die Verletzungsgefahr.

9. Den eigenen Rucksack packen und tragen

Damit nicht ein Familienmitglied am Abend einen kaputten Rücken hat, kann das Gepäck auf alle Familienmitglieder (die sich nicht mehr im Kleinkindalter befinden) aufgeteilt werden. Dabei darf der Kinderrucksack aber auch nicht zu schwer werden. Das heißt, nur das nötigste für die Tour mitnehmen, damit unterwegs auch noch der ein oder andere Schatz Platz im Rucksack findet.

10. Ein schönes Ziel auswählen

Man sagt zwar, der Weg ist das Ziel und Kinder sind auch meist nach diesem Motto unterwegs. Dennoch ist es schön, wenn nicht nach drei Stunden mitten am Weg umgedreht und wieder heimgegangen wird. Eine Hütte, ein Spielplatz, ein See oder ein Wasserfall können lohnenswerte Ziele sein. Auch eine schöne Runde, wo das Ziel das Erreichen des Campingplatzes ist, macht Spaß.

Wandern in Österreich

Österreich eignet sich perfekt zum Wandern. Es gibt flache Gegenden, hügelige Abschnitte und dann natürlich auch die herausfordernden Bergtouren.

Wenn du auf der Suche nach konkreten Touren-Vorschlägen bist, wirst du unter anderem bei diesen Blogger-Kolleginnen fündig:

Gehst du gerne wandern beim Campen oder ist das nicht so deines?

Bildquelle: Canva

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