Gespannt schaue ich auf meinen Teller mit zwei Zeppelinen. Das ist also das Nationalgericht der Litauer. Vilnius, die Hauptstadt Litauens, erscheint mir der perfekte Ort, um es zu probieren. Die mit Faschiertem gefüllten Kartoffelknödel wirken sehr deftig und somit wie das ideale Winteressen.
Da wäre die kalte Rote-Rüben-Suppe, die ebenfalls ein hier gern gegessenes Gericht, jetzt im Sommer wohl angebrachter. Ich will aber wissen, wie die Zeppeline schmecken und nehme es daher in Kauf. Obendrauf befindet sich Speck und drumherum Sauerrahm. Eine Köstlichkeit! Ich lass es mir schmecken. Bei einer Stadtbesichtigung gibt es sowieso mehr als genug Möglichkeiten einen Verdauungsspaziergang zu machen.
In der Altstadt unterwegs
Für die Besichtigung stattet uns die Touristeninformation mit einem kostenlosen Plan, der uns zu allen großen Sehenswürdigkeiten führt, aus. Die Größe der Altstadt ist überschaubar. Für Pausen zwischendurch gibt es genug Cafes und Restaurants. Obwohl wir mitten in der Hauptsaison hier sind, halten sich die Touristen in Grenzen. Einer Erkundung von Vilnius steht daher nichts im Wege.
Die St. Annenkirche zählt zu den berühmtesten Bauwerken Vilnius. Sie bildet einen interessanten Komplex mit dem Bernhardinerkloster.
KunstliebhaberInnen kommen in Vilnius auf ihre Kosten. Es gibt Museen oder auch Straßenkunst auf Häuserfronten. Das gelbe Gebäude ist die Universität von Vilnius. Sie gilt als die älteste Universität des Baltikums.
Vilnius hat sogar einen Freistaat mit eigener Verfassung und Fahne. Es handelt sich dabei um Uzupis. 1998 haben Künstler und alternativ denkende Menschen den Freistaat gegründet und somit aus einem ehemals heruntergekommenen Viertel ein Szeneviertel mit Galerien und Cafes gemacht.
In Vilnius sind sogar die Straßen spannend. Pflastersteine wechseln sich mit modernerem Straßenbelag ab. Eine Straße ist der Literatur gewidmet. Zahlreiche Künstler widmen ihre Kunstwerke ihren Lieblingsschriftstellern. Die Wände sind noch lange nicht fertig und ändern sich permanent.
Aktivitäten in Vilnius
Wir sind nur einen Tag in der Stadt und genießen die Atmosphäre beim Herumschlendern. Wenn du mehr Zeit mitbringst oder es regnet, gibt es zahlreiche Aktivitäten für Familien:
- Museum für Illusionen
- Energie und Technologie Museum
- Spielzeug Museum
- Trampolinhalle Sky Park
- Vichy Aquapark
- Zoo
Dafür ist eventuell der Vilnius Pass sinnvoll.
Zurück zum Campingplatz
Zurück zum Campingplatz fahren wir mit dem Zug. Doch davor besuchen wir noch die Markthalle, da sie sich in der Nähe des Bahnhofs befindet. Hier gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichsten Gerichten und so verlässt niemand hungrig die Stadt. Auf Obst und Gemüse verzichten wir allerdings. Den Grund dafür findest du auf dem Foto.
Nachdem wir den Zug nach Trakai verpassen – er fährt alle ein bis zwei Stunden – fahren wir bis Lentvaris. Dort nehmen wir uns ein Taxi bis zum Campingplatz.
Camping Slenis Trakuose
Der Campingplatz liegt direkt am See und hat sowohl einen Sandzugang als auch einen Steg. Ideal also zum Stand-up-Paddeln. Es gibt einen kleinen Spielplatz, Möglichkeiten für Ballspiele und ein Restaurant. Wer kein eigenes SUP mithat, kann sich Tretboote oder ähnliches vor Ort ausleihen.
Möchtest du näher an der Stadt campen, hast du einige Auswahlmöglichkeiten:
- Camping Downtown forest
- Camping Vilnius City
- bezahlter Parkplatz
- Wohnmobilstellplatz (Achtung: nicht klar, ob noch in Betrieb)
Die Stadt Trakai
Trakai war im 14. Jahrhundert sieben Jahre lang die Hauptstadt des Großfürstentums Litauens. Die Burg war die Absicherung gegen die Kreuzritter und wurde durch einen Graben zur Inselburg. Heute zählt sie zu einem beliebten Fotomotiv.
Da das Wetter nicht mitspielt, entscheiden wir uns gegen eine Besichtigung von Trakai. Wir fahren aber mit dem Wohnmobil durch es gefällt mir richtig gut. Solltest du in der Nähe sein, schau vorbei! Es ist eine hübsche Stadt und das Wasserschloss ist sowieso sehenswert. Der Zug benötigt von Vilnius nach Trakai 30 Minuten. Außerdem gibt es geführte Bustouren. Mit dem Wohnmobil kann man direkt in Trakai parken. Allerdings zahlt es sich aus, zeitig dort zu sein, da der Platz begrenzt und kostenpflichtig ist.
Allgemeine Infos über Litauen
Weitere Informationen und Reiseberichte über Litauen und das restliche Baltikum findest du in diesem Blogartikel.
Besichtigst du auch gerne Städte? Hinterlass mir gerne einen Kommentar!
Alle Angaben ohne Gewähr
Ach schau: Wir sind gerade zurück von unserem Baltikum-Roadtrip und haben drei Tage in Vilnius verbracht. Eine wunderschöne Stadt, da stimme ich voll zu!
Bei der Burg in Trakai habt ihr übrigens nichts verpasst. Also, schon, schicke Ansichten und tolle Natur drum herum. Aber das Museum in der Burg ist leider richtig schlecht. Mein Tipp: Lieber nach Kernave fahren und das Archäologische Museum mit Freilichtmuseum dort besichtigen. Das kann was! 🙂
Liebe Lena,
Vielen Dank für deine Nachricht und diesen tollen Tipp!
Das Archäologische Museum kennen wir noch gar nicht.
Ganz liebe Grüße,
Monika
Meine Campingreise ins Baltikum ist schon länger her, aber Vilnius hat mir von den Hauptstädten am besten gefallen. Wobei wir das Pech hatten, dass zu unserem Besuchszeitpunkt gerade der Nato-Gipfel stattfand und es war einiges abgesperrt bzw. konnte nicht besichtigt werden. Trakai fand ich gut, aber sehr überlaufen…
Liebe Gudrun,
das kann ich mir gut vorstellen. Bei einem Nato-Gipfel ist sicher so einiges los in der Stadt.
Danke für deine Ergänzung zu Trakai! Uns wurde auch gesagt, dass in der Hauptreisezeit viele Besucher unterwegs sind.
Alles Liebe,
Monika