Was haben Kunst und Camping miteinander zu tun? Eine Menge, wenn du mich fragst. Wir sind nie ohne zahlreichen Stiften, Unmengen an Papier, Schere und Kleber unterwegs. Ich kann mich an keinen Campingurlaub erinnern, wo nicht auch all diese Utensilien benötigt wurden, völlig unabhängig vom Wetter.
Malen und Basteln für die Kleinsten
Als meine Kinder noch zu den jüngsten Campern auf einem Campingplatz gezählt haben, war es mir am liebsten, wenn sie im Freien künstlerisch tätig waren. Zu unseren liebsten Beschäftigungsmöglichkeiten haben folgende gezählt:
- Malen mit Stift und Papier oder erstes Ausschneiden; auf der Picknickdecke oder beim Campingtisch sitzend
- Basteln mit Naturmaterialien
- erste Zeichnungen in ein Reisejournal, wo wir Eintrittskarten, Fotos etc. dazu geklebt haben
- Stickerbücher während langen Fahrten oder in der Mittagshitze
- Steine sammeln und bemalen
- Straßenkreiden waren natürlich auch immer ein Hit
Außerdem haben meine Kinder immer gerne die Bastel- und Kreativangebote vom Campingplatz genutzt.
Kreative Projekte für Schulkinder
In diesem Alter war das Animationsprogramm in Bezug auf Basteln und Kreativsein bei meinen Kindern noch immer eine wichtige Anlaufstelle. Außerdem haben wir uns folgendermaßen künstlerisch betätigt:
- Rätselbücher während langen Fahrten, in der Mittagshitze oder am Abend verwendet
- Selbst kleine Mal- und Notizbüchlein hergestellt: Ein kleines Buch selbst erstellen – Beschäftigung bei Regen
- Salzteig geknetet: Beschäftigung bei Regen – Kreativ mit Salzteig
Außerdem gefallen uns diese Malbücher ganz gut, da der Hintergrund vorgegeben ist und nach Lust und Laune ganze Geschichten hineingezeichnet werden können:
Das ist aber auch schon das perfekte Alter, um erste Erfahrungen mit Kunstausstellungen zu machen. So haben wir zum Beispiel:
- in Schweden Glas-Ausstellungen besucht: Auf Astrid Lindgrens Spuren: Mit dem Wohnmobil nach Südschweden – Camping mit Kind
- auf der Insel Murano Glasbläsern zugesehen: Venedig mit dem Wohnmobil: Als Familie durch die Stadt der Kanäle – Camping mit Kind
- in einem Museum in London auf unterschiedlichsten Oberflächen gemalt: England mit Kindern – Camping mit Kind
Generell bieten viele Museen für diese Altersgruppe Kunstworkshops an, die relativ günstig oder sogar im Eintrittspreis enthalten sind.
Kunst für Jugendliche
Wie bei den meisten Jugendlichen geht es bei meinen Kindern nicht ohne Handy. Allerdings nutzen sie es nicht nur für Soziale Medien, sondern zum Fotografieren und Filmen. Auf diese Art und Weise entstehen echt tolle Urlaubsvideos, die ich so nie hinbekommen würde.
- Fotografieren, digital bearbeiten, Collagen erstellen, Videos drehen, mit Musik unterlegen – das alles lässt den Campingurlaub zu einem richtigen Kunstprojekt werden
- Sketchbooks für Reiseerinnerungen, Eintrittskarten, Kritzelprojekte, Kalligrafie-Versuche laden zur Kreativität ein
- das Gestalten mit Naturmaterialien ist bei dieser Altersgruppe eine nette Beschäftigung; auch wenn ich mir habe sagen lassen, dass es cooler ist, wenn es „Land Art“ heißt
- DIY – Projekte als Deko für das Campingfahrzeug oder die Parzelle – da scheint Pinterest eine Quelle unerschöpflicher Inspiration zu sein
- Comics gestalten oder Geschichten schreiben
- von Kunstausstellungen und Architektur bei Stadtbesichtigungen inspirieren lassen
Ein interessantes Museum für diese Altersgruppe sowie Erwachsene möchte ich dir gerne näher vorstellen:
Das Fälschermuseum in Wien
Das Fälschermuseum befindet sich in der Löwengasse und ist somit gut zu Fuß von Wien Mitte erreichbar oder man setzt sich in die Straßenbahn Linie 1 und steigt Hetzgasse aus. Ich habe das große Vergnügen mir das Museum mit Gudrun, die den Blog Reisebloggerin betreibt, anzuschauen.
Gespannt steigen wir die Stiegen zu einem Gewölbe hinunter. Wir befinden uns mitten in einem hell erleuchteten Raum. Hier tut sich eine für mich unbekannte Welt auf: Das spannende Leben der Kunstfälscher. Wir spazieren von einem Ausstellungsstück zum nächsten und ich lerne, was der Unterschied zwischen Stilfälschung, Identfälschung und Kopie ist. Außerdem erklärt der kostenlose Museumsführer, den wir bei der Kassa bekommen haben, was es mit den unterschiedlichen Kunstwerken auf sich hat. Wer möchte kann sich zusätzlich noch mit Hilfe seines Handys und eines QR-Codes Geschichten zu den Objekten und ihren Künstlern anhören.
Schon bald ist mir klar, dass Fälscher selbst große Künstler waren. Sie haben einen enormen Aufwand betrieben, um die Werke so gut zu fälschen, dass es niemand gleich erkannte. Oftmals wurden sie zu Fälschern, weil ihre eigenen Werke nicht den erwünschten Anklang fanden. Die Fälschungen brachten rasch Millionenbeträge ein und für mein Verständnis war die Strafe relativ mild, wenngleich auch oft mit Freiheitsentzug verbunden. Interessanterweise gibt es mittlerweile sogar Fälschungen, die zu Sammlerobjekten wurden.
Wer genug Zeit mitbringt, kann außerdem in zahlreichen Kunstbüchern schmökern. Zum Abschluss geht es in den Shop, der viele Produkte mit lustigen Sprüchen im Wiener Dialekt beinhaltet.
Für mich ist der Besuch im Fälschermuseum ein ganz besonderes Erlebnis. Die Informationen sind lehrreich und man merkt, dass die beiden Gründer Diane Grobe und Christian Rastner mit dem Museum ein ganz spezielles Projekt im Kunstbereich umgesetzt haben. Danke dafür!
Das Museum hat meinen Eintritt übernommen. Vielen Dank dafür!
Wer im Anschluss an den Besuch noch mehr Lust auf Kunst hat, findet schräg gegenüber das berühmte Hundertwasserhaus. Es handelt sich dabei um ein Wohnhaus, welches in Zusammenarbeit mit dem Architekten Krawina erbaut wurde. Die Räumlichkeiten können nicht besichtigt werden, da die Wohnungen vermietet sind, aber alleine der Blick von außen lohnt sich.
Das sogenannte Village, welches ebenfalls nach Hundertwassers Ideen konzipiert wurde, darf allerdings betreten werden. Hier können zahlreiche Souvenirs erworben werden, ein Cafe gibt es ebenso. Zum Zeitpunkt meines Besuchs war es allerdings ziemlich überfüllt, daher werde ich mir ein andermal einen Eindruck davon verschaffen.
Möchtest du noch mehr Tipps zu einem Aufenthalt in Wien, dann schau dir gerne meinen Blogbeitrag dazu an.
Kritzeln für Erwachsene
Vielleicht geht es dir wie mir: Mir gefällt Kunst, mein eigenes Zeichenniveau geht aber nicht über Strichmanderln hinaus. Das hält mich allerdings nicht davon ab, gemeinsam mit meinen Kindern zu malen. Das Ergebnis bekommt nie einen Platz auf unserer Wand, aber das macht gar nichts. Wir haben eine wunderbare Zeit, lachen, plaudern und das ist alles, was in dem Moment zählt.
Falls du Ideen brauchst, gefällt dir vielleicht eines der folgenden Vorschläge:
- Neurographisches Zeichnen
- die Umgebung, z.B. den Campingplatz, skizzieren
- Dinge und Lebewesen (Monster, Außerirdische, Fabeltiere, fröhliche Zelte, Wichtelfamilien) die es gar nicht gibt, zeichnen; da kann niemand behaupten, dass das so nicht aussehen kann
- Doodle-Bilder: Kritzeln ohne Ziel
- Mandala erfinden: Formen zeichnen, die sich wiederholen; von ganz einfachen bis hin zu komplexeren
- Zeichnen mit geschlossenen Augen
- Punktmalerei: Blumen oder Landschaften werden nur mit Punkten dargestellt
- Formenzeichnung: Einfache geometrische Formen mit lustigen Gesichtern verzieren oder in Tiere verwandeln
- Wolkenszenen zeichnen: Schau in den Himmel und zeichne die Formen, die du siehst, auf dein Papier -> daraus können dann lustige Wesen werden
Seid ihr auch künstlerisch unterwegs? Hinterlasse gerne einen Kommentar! Ich freu mich deine Gedanken dazu zu lesen!
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