„Mama, mir tut das Ohr weh!“ Das will bestimmt keine Mama im Urlaub hören. Leider kommen wir aber nicht drumherum. So wie wir Erwachsene im Urlaub krank werden, wenn der Arbeitsstress nachlässt, treten auch bei Kindern allerhand Unpässlichkeiten auf, wenn wir es am wenigsten brauchen.
Doch ich behaupte: Kranksein am Campingplatz ist nur halb so wild!
Warum? Das möchte ich dir erklären:
Akzeptieren, was ist
Im Urlaub krank werden, ist einfach blöd. Keine Frage. Doch wenn es so ist, hilft es nur, die Gegebenheiten zu akzeptieren. Wir hatten schon mehrere verschobene Urlaube, im Bett oder auf der Toilette verbrachte Urlaube usw. Nicht ideal, aber wir haben uns trotzdem nicht die Laune verderben lassen. Im Nachhinein betrachtet, blieb uns jeder unserer Urlaube in schöner Erinnerung und wir möchten sie nicht missen. Also Kopf hoch, wenn es euch trifft! Das Beste daraus machen und das Positive daran sehen. Das Positive? Ich weiß, das hört sich komisch an, aber betrachte es mal von dieser Warte:
Die Vorteile vom Campingplatz
Wie die meisten Familien sind wir nicht nur Camper, sondern verreisen auch mit anderen Transportmitteln. Wenn eines unserer Kinder im Urlaub krank ist, bin ich froh, wenn es am Campingplatz und nicht bei einer Flugreise passiert. Das hat folgende Gründe:
Die Privatsphäre
Als Wohnmobilreisende haben wir die Toilette immer mit. Bei einer Magen-Darm-Unpässlichkeit ist es für mein Empfinden sehr unangenehm sich im öffentlichen Raum aufzuhalten. Sei es im Flugzeug oder im Zug. Ist die Toilette gerade besetzt, kaputt oder steht für einige Zeit aufgrund des Landeanflugs nicht zur Verfügung, ist das sehr unangenehm.
Die Flexibilität
Natürlich kann ich auch eine Flugreise verschieben oder ein Quartier umbuchen. Leichter ist aber eine vorzeitige Abreise oder krankheitsbedingte Verlängerung, wenn es sich um einen Campingplatz handelt. Ein Besuch in der Rezeption genügt und entweder es beginnt die verfrühte Heimfahrt oder der Stellplatz wird verlängert, damit sich die erkrankte Person noch erholen kann. Dabei gehe ich davon aus, dass nicht die komplette Familie erkrankt ist. Wenn der Fahrer bzw. die Fahrerin ausfällt, ist das natürlich kein Spaß. Für diesen Ausnahmefall gibt es Rückholdienste, die sowohl die erkrankte Familie als auch das Fahrzeug wieder nach Hause bringen.
Die Kost
Wer krank ist, braucht eine spezielle Ernährung. Gut, dass wir immer unsere Küche mithaben. Da ist es ein Leichtes spezielle Schonkost zuzubereiten.
Unsere persönlichen Highlights
Geriebener Apfel bei Magen-Darm-Beschwerden
So gehts:
Reibe einen gewaschenen Bio-Apfel. Lass den Apfel braun werden. Fertig!
Apfelkompott für das Immunsystem
So gehts:
Schneide den gewaschenen Bio-Apfel in kleine Stücke. Entferne das Kerngehäuse. Gib die Apfelstücke mit Wasser in einen Topf. Lass die Flüssigkeit aufkochen. Zum Verfeinern kannst du eine Zimtstange und Gewürznelken dazu geben. Reduziere die Hitze und lasse die Äpfel köcheln bis sie weich sind.
Haferbrei zum Frühstück
So gehts:
Gib eine Portion Haferflocken in einen Topf. Fülle Wasser hinein und erhitze es. Rühre die Haferflocken bis sie cremig sind. Je nach Geschmack kann der Brei mit Zimt oder Obststücken verfeinert werden.
Die Unkompliziertheit
Je nach Art und Schwere der Erkrankung sind Kinder am besten entweder im Bett aufgehoben oder können sich auch durchaus im Freien auf der Parzelle aufhalten. Ist das Bett vorläufig der bessere Ort, können wir Erwachsenen trotzdem zumindest zeitweise im Freien sitzen und die Sonne genießen. Wir sind ja nie weit weg, falls unser Kind Unterstützung braucht. Auch gesunde Geschwisterkinder sind nicht eingeschränkt, da sie je nach Alter die Annehmlichkeiten des Campingplatzes weiterhin nutzen können.
Reduzierte Ansteckungsgefahr
Anstecken können wir uns immer und überall. Da wir beim Campen aber fast ausschließlich im Freien sind und keine Buffetzangen beim Frühstücksbuffet mit vielen anderen Leuten teilen, glaube ich, dass die Ansteckungsgefahr am Campingplatz geringer ist als in einem großen Hotel.
Tipps für eine schnelle Genesung
Jede Familie hat ihre eigenen Umgang mit kleinen Krankensesseln. Bei uns ist Folgendes wichtig:
- genug trinken
- ausreichend Ruhe – viel Schlaf
- liebevolles Kümmern – zum Bett setzen und Geschichten erzählen
- Hörspiele anhören
- kleine Portionen, dafür mehrmals, essen
- vorlesen: In unserem Campinggeschichten Buch dreht sich eine Geschichte um ein erkranktes Campingkind
Tipps zur Vorbeugung
Wie man die häufigsten Krankheiten am Campingplatz vermeidet
Damit es gar nicht so weit kommt, treffen wir ein paar Vorkehrungen:
Das Leitungswasser
Wir informieren uns im Vorfeld, ob das Leitungswasser trinkbar ist. Je nach den erhaltenen Informationen trinken wir es, kochen es ab oder kaufen es uns in möglichst großen Behältern. So ist es meist am billigsten und am umweltschonensden.
Die Hygiene
Vor allem als meine Kinder noch jünger waren, habe ich sie in regelmäßigen Abständen an das richtige Verhalten auf einer öffentlichen Toilette inklusive dem anschließenden ausgiebigen Händewaschen erinnert. Auch beim Zähneputzen haben wir besprochen, wo und wie sie die Zahnbürste ablegen. Wenn möglich, waschen wir auch vor dem Essen die Hände. Das ist zugegebenermaßen nicht immer und überall möglich. Wer möchte, kann in so einem Fall ein kleines Fläschchen mit Handdesinfektion mit nehmen.
Das Klima
Am Strand bei einer frischen Prise fällt es manchmal nicht auf, wie stark die Sonneneinstrahlung ist. Besonders empfindliche Kinderhaut braucht einen guten Sonnenschutz. Wir achten daher speziell in den ersten Tagen darauf, uns nicht zu stark der direkten Sonne auszusetzen, vor allem, wenn es im Urlaubsland heißer als zuhause ist. Falls die Sonnencreme zu Hause geblieben ist: die meisten Campingplätze in warmen Urlaubsregionen haben sie im Sortiment bzw. können aushelfen.
Ist es hingegen sehr windig, achten wir auf einen guten Schutz für die Ohren. Ein schickes Tuch über die Ohren reicht in warmen Ländern aus, in kühleren Regionen darf es ein bisschen mehr sein.
Unterscheidet sich das Klima von unserem gewohnten Umfeld, dann gehen wir es in den ersten Urlaubstagen langsam an. Die wunderbare Bergwelt mit den schönsten Wanderwegen ist in ein paar Tagen auch noch da und das Tauchen im Pool muss nicht gleich am Anreisetag stundenlang praktiziert werden.
Die Reiseapotheke
Für den Fall der Fälle haben wir die Reiseapotheke immer dabei. In unserer Familie besteht sie hauptsächlich aus Hausmitteln, da wir auch zuhause lieber dazu greifen, als Medikamente zu verabreichen. Wäre doch ein Medikament nötig, bin ich mir sicher, dass wir es bei unseren momentanen Reisezielen in einer Apotheke vor Ort bekommen. Zusätzlich kommen Pflaster in allen Größen mit ins Gepäck sowie eine Zeckenzange oder Pinzette. Wir überprüfen den Wohnmobil-Verbandskasten bevor wir losfahren und packen E-Card sowie einen Fieberthermometer ein.
Ich empfehle dir, das mitzunehmen, was du auch zuhause verwendest. Dann bist du mit der Handhabung vertraut. Achtung bei Medikamenten, die eine bestimmte Lagerung brauchen! Frag am besten deinen Arzt bzw. deine Ärztin, wo du sie aufhebst. Manche Medikamente müssen zwar kühl gelagert werden, dürfen aber aufgrund der Feuchtigkeit nicht in einen Kühlschrank.
Bei akuten bzw. ernsteren Erkrankungen suchen wir einen Arzt vor Ort auf.
Das Optimum – Gesund im Urlaub
Die herrlichsten Urlaube sind natürlich die Unbeschwertesten. Das Wetter passt, die Sonne lacht, alle sind fit und gesund. Das wünsche ich dir und deiner Familie! Und wenn es mal nicht so läuft, denk daran: Der nächste Campingurlaub kommt bestimmt!
Wie ist das bei dir? Sind deine Kinder oft im Urlaub krank? Schreib uns gerne!
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